Kovacs (+ Ann Vriend)
„Cheap Smell“, das neue Album von Kovacs, ist eines der offenherzigsten Future Soul-Alben des Jahrzehnts. Die holländische Sängerin mit dem kahlrasierten Schädel besingt darauf die Höhen und Tiefen ihres turbulenten Lebens – mit der Stimme einer Soul-Legende.
KOVACS Debüt „Shades Of Black“ war ein Phänomen. Album und Singles wie „My Love‘“ gerieten zum internationalen Erfolg: In den Niederlanden belegte es Platz 1, in Deutschland Platz 8 und ging in 36 Ländern in die Charts. Es verschaffte KOVACS 60 Millionen YouTube-Views, einen Model-Vertrag mit Viva Paris und den European Border Breakers Award. Hinzukamen prominente Spots auf Festivals wie Glastonbury, Sziget, Pinkpop, Lowlands, Deichbrand, Traumzeit, Gurten und Rock Werchter sowie etliche ausverkaufte Shows in Europa, darunter ein Support-Gig für Robbie Williams.
Cheap Smell, das zweite KOVACS-Werk, zollt ihrer Vergangenheit Tribut. Ihre Schulband trug diesen Namen und war das letzte Projekt, dass sie in künstlerischer Eigenverantwortung führte. Entsprechend beseelt und eigen kommt das Album daher. Die Songs sind eine Serie von Soul-Geständnissen über wilde Liebe, Missbrauch romantischer Verwebungen, Hedonismus und Abhängigkeiten.
Modernistischer Flamenco-Blues, ruinöses Kabarett, schwüle Saxophone, Chöre und Bläser – all das atmet das neue Repertoire, mit dem KOVACS Ende Mai das W-Festival besucht. Wer dem Bühnen-Geständnis der wahrhaftigen Sängerin beiwohnt, bezeugt sicherlich ein einzigartiges Soul-Momentum.

 


 

 

ANN VRIEND (AV)

„Die Sängerin aus Edmont (CA) stellt die Seele auf den Kopf, um sie mit empfindlicher Selbstbeobachtung wie Feuer herauszuschmettern.“ Now Magazine (Toronto)

Ann Vriend (AV), die kanadische, preisgekrönte Sängerin und Musikerin ist bekannt für ihren aufstrebenden, evokativen Gesang aus Soul, R&B und Blues und für ihre vielfach ausgezeichneten Fähigkeiten als Songwriterin. Am Klavier macht sie sich ebenso hervorragend. Aufgewachsen in einem Umfeld, das einerseits Gegenkultur und Hippie, andererseits aber religiös und behütet war, hat AV immer Lieder über Verwirrung, Suchen und Hinterfragen geschrieben – von sich selbst und der Kultur um sie herum. Das Ergebnis ist, was sie halb ernst, halb scherzhaft als „existenzielles Evangelium“ bezeichnet, und mit einer zwingenden Kombination aus trotziger Widerstandsfähigkeit und herzlicher Verletzlichkeit hat sie ihre einzigartige Marke einer alten, innerstädtischen Seele dem Publikum auf der ganzen Welt gezeigt, ständig „unter dem Radar“ , aber konsequent als preisgekrönte Karriere.

OW mit ihrem großen stimmlichen Vorbild Aretha Franklin verglichen, hat AV als Independent-Künstlerin mehr als 18.000 Alben allein nur durch ihre live-Auftritte verkauft. Zu den jüngsten Auszeichnungen zählt der Cobalt Music Prize 2019 für den Song „It’s Happening“, 2017 gewann sie bei den Canadian Maple Blues Awards diesen Preis ebenfalls. Sie war Siegerin des landesweiten Otawa Bluesfest „She’s the One“, 2018 gewann sie die „R&B/Soul-Aufnahme des Jahres“ bei den Edmonton Music Awards und war Halbfinalistin des kanadischen Songwritng-Wettbewerbs. Das alles zu erreichen, spricht einmal für ein großartiges Talent wie auch für eine unbändige Leidenschaft zur Musik und dafür alles zu geben.

AV stammt aus bescheidenen Verhältnissen aus dem östlichen Teil von Edmonton. Hier hat sie die vergangenen 10 Jahre in dem problematischen und auch berüchtigten Stadtteil McCauley gewohnt. Sie scheut sich deshalb nicht davor, es ist sogar zu ihrem musikalischen Mittelpunkt geworden, diese sozialen Missstände in ihren Songs anzusprechen wie auch durch großes Engagement den Blick darauf zu richten. Schon in jungen Jahren hat AV eine ungewöhnliche musikalische Begabung gezeigt, als sie im Alter von 3 Jahren Kinderlieder auf ihrem Spielzeugxylophon zum Besten gab. Ihre Eltern erkannten und förderten früh ihr musikalisches Talent und meldete sie als Vierjährige zum Violine-Unterricht nach der Suzuki-Methode an die als Akkord-, Melodie- und Rhythmusinstrument quasi eine Ein-Instrumenten-Band darstellt.

In ihrer Sturm- und Drangzeit als Teenager wandte sich AV vermehrt ihrer Musik als Ventil zur expressiven Gefühlsverarbeitung zu, ohne sich selbst jedoch als typische, extrovertierte Performerin zu sehen. Als sie für ein Schulprojekt ein selbstkomponiertes Album einreichte, tat sie dies mit der Absicht, dass jemand anders sie singen sollte. Als dann für die Aufführung Darsteller fehlten, beschloss der Direktor der Schule, AV einige der Songs selbst singen zu lassen. Trotz ihres beträchtlichen Lampenfiebers trat AV auf und wurde sogleich von älteren Mitschülern gefragt, ob sie in deren Band als Sängerin und Co-Songwriterin einsteigen wolle, was sie auch tat und stark prägte. Sie studierte als Hauptfach Musik und englische Literatur als Nebenfach, um auch für das Songwriting das nötige Handwerkszeug zu erlangen. Schließlich wechselte sie von der Uni an eine Jazz- und Popschule, an der sie Stipendien gewann sowie wenige Monate nach ihrem Abschluss einen Plattenvertrag in New York angeboten bekam.

Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums veröffentlichte AV im Jahre 2000 ein Demo, das schon recht bald von Radiostationen entlang der gesamten Westküste Kanadas gespielt wurde. Dies brachte ihr einen Auftritt beim Edmonton Folk Music Festival 2001 ein. Später konnte sie einen Songwriter-Wettbewerb gewinnen. Dadurch begünstigt verschlug es sie nach Nashville, wo sie sich das Geld für ihr Debütalbum Soul Unravelling verdiente, das 2003 veröffentlicht wurde.

17 Jahre musikalischen Schaffens mit 6 Alben und 2 EPs, einer endlosen Zahl von Live-Aufritten und Tourneen auf der ganzen Welt sowie zahlreiche Auszeichnungen prägen AVs bisherige Karriere. Wohlverdient. Denn aus eigenständigem Antrieb hat sie sich all dies aufgebaut. Die Single „All That I Can“ aus der aktuellen EP „Anybodys Different“, die mit dem Maple Blues Award 2017 für die beste Komposition ausgezeichnet wurde, wird derzeit auf deutschen Radiosendern wie HR1, Bayern 3, Radio Berlin, Deutschlandfunk Kultur, Antenne Brandenburg, SWR 1 (Stuttgart) und SWR 1 (Mainz) gespielt und kürzlich in der ZDF-Morgenmagazin-Show live performt.

2019 wird mit der EP-Veröffentlichung von „Flame“, der anstehenden Tour im Mai sowie dem zu erwartenden 7. Studioalbum definitiv das Jahr für AV werden und vor allem im deutschsprachigen Raum für großes Aufsehen und Beachtung sorgen.

www.annvriend.com 

(Foto-Copyright: Chris Fleming)